Gestern habe ich mir eine Schallplatte gekauft. Das ist nicht ungewöhnliches, bloß: Wenn ich in den letzten Jahren Platten kaufe, schließt sich immer gleich die Frage an: Wie kriege ich es nun digitalisiert? Zu Beginn habe ich es aufgenommen: Kabel aus dem Plattenspieler irgendwie in den MP3- Player und immer schön Start und Pause drücken. Hinterher am PC alles umbenennen, etwas zu lange Pausen zwischen den Stücken inklusive. Damit dauert es sogar länger als früher Kassette aufnehmen und ist irgendwie zwar schön, aber im Grunde einfach nur Mist. Mit der Zeit gab es immer neue Software, die es vereinfachen sollte, aber alle waren zeitaufwändig und doof.
Also überlegte ich, wie schön es wäre, wenn auf der Platte einfach ein Code wäre, unter dem ich mir den soeben erstandenen Tonträger legal herunter laden dürfte. Kurz darauf ging es aber erst so richtig los mit Kopierschutz auf CDs und ständig wechselnder, wachsender Angst seitens der Musikindustrie, und irgendwie fühlte ich mich mit meinem einfachen Wunsch eher in den Hintergrund gedrängt.
So vergaß ich meinen Verdruss und lud herunter, wo ich eben etwas bekam, immer im seichten, laienhaften Gefühl, rechtlich nicht belangbar zu sein, weil ich doch die Musik, um die es hier ging, bereits gekauft hatte (bitte keine belehrenden Kommentare von Juristen). Doch dann: Gestern! Nichts ahnend schaue ich mir die Platte meiner Wahl an, und was lächelt mir vom Umschlag entgegen:
Herrlich, wie wunderbar, warum nicht immer so? Ich habe den Code bereits eingelöst, es ging ratz fatz, und jetzt gleich kann ich die neue Of Montreal auf dem verregneten Weg zur Arbeit hören.
Danke, Polyvinyl! Plattenfirmen der Welt: Bitte zügig nachahmen.
1 Response to “Danke für’s Mitdenken, Polyvinyl”