Posts Tagged 'Nou Camp'

Pepe

Wer ist dieser Pepe, der in der Innenverteidigung von Madrid alles, aber auch alles weggeräumt hat, was in Richtung Cassillas kam? Verflucht, hat Barça schwach gespielt, verdammichnocheins stand die Defensive von Madrid gut.

Was ist da los? Wo war die Besessenheit, dieses Spiel unbedingt gewinnen zu wollen? Wo waren die genialen Momente, die so ein Spiel heraufbeschwört? Wo war der Kampfeswille, dieses Spiel auf gar keinen Fall zu verlieren?
Madrid ist jetzt sieben Punkte weg, aber die Bauschmerzen, die die Niederlage den Katalanen bereiten werden, dürften noch viel schwerer wiegen. Was ist mit Ronnie los? Was hätte Rijkaard besser machen sollen? Gibt es noch eine Chance auf die Liga?

Und wer, verdammte Axt, ist dieser Pepe, der für 30 Millionen von Porto zu den Madrilenen gekommen ist?
Wie sehr gleitet der internationale Fußball aus seinen finanziellen Fugen, wenn ein Spieler für mehr Geld als van der Vaart dem HSV einbringen wird, völlig egal, wohin er wechselt, den Verein wechselt, dessen Namen man noch nie gehört hat (der ein Länderspiel für Portugal gemacht hat)?
Aber vielleicht wechselt er ja gar nicht.

Also Frohes Fest allen zusammen.

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Now playing: Pepe Deluxé – The Beat Experience
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Barça-Madrid

Camp Nou

Showtime: Sonntag, 19h. Hierzulande auf Premiere.

Als Anhänger von Barça (oder Madrid, aber wer ist das schon?) beschäftigt einen seit Tagen nichts anderes als der morgige Sonntag. Messis Verletzung ist schlimmer als die Tatsache, dass noch einige Geschenke fehlen, die Hoffnung auf Henrys Genesung größer als die auf reiche Bescherung am Heiligen Abend, die Frage, ob Ronaldinho spielt, ist spannender als die Frage, ob es das Christkind gibt oder nicht – denn vorher, morgen, steigt es erstmal: Das wahre Fest. Das große Duell, él clasico, la grán cita.

„Alguien se quema… se quema Madrid“

Und dank dieser supertollen Aktion von HP wird auch mein Gesicht dabei sein: Auf der Website FCBshowtime kann man sein Foto hochladen und auf diesem Wege ins Stadion befördern. Einen anderen Weg gibt es auch nicht, wenn man nicht Dauerkartenbesitzer ist oder stinkereich, megahübsch oder superwichtig. Während man sonst eigentlich immer irgendwie an Karten für die Ligaspiele kommt, gibt es keine Möglichkeit gegen Madrid. Für die Spiele in der Primera División gibt es in Barcelona vier Preiskategorien: Gegen Aufsteiger, gegen Normalos, gegen Gute (und Espanyol, was dieses Jahr ja fast dasselbe ist). Und gegen Madrid. Und auch was alle anderen Dimensionen angeht, ist das Spiel nicht zu vergleichen mit irgendeinem anderen Spiel.

Alles zittert, alles freut sich, alles fiebert dem morgigen Abend entgegen. Alles und alle -Tots contra el Madrid.

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Now playing: Mobius Band – Hallie
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Neues Stadion für Espanyol

Auch Espanyol kriegt sein neues Stadion, und dieses soll in einem Jahr fertig sein. Ein reines Fußballstadion mit rund 40.000 Plätzen wird es sein, und ich kann mir vorstellen, wie sehr sich die blauweißen in Barcelona freuen müssen.

Nou Estadi Espanyol

Im Gegensatz zu den verwöhnten Herrschaften im Nou Camp machen die Fans bei Espanyol sowas ähnliches wie Bundesliga- Stimmung, aber trotzdem war das Olympiastadion, in dem sie nun schon seit zehn Jahren spielen, einfach immer zu groß und zu weitläufig für die Nummer zwei in der Stadt. Das neue Stadion (Arbeitstitel sehr inspiriert „Nou Estadi“), das als modern und mediterran angekündigt wird, liegt etwas außerhalb, am Rande des Vororts Cornellà, aber ich glaube, die Fangemeinde ist stark genug, um dort wieder große Spiele zu feiern. Im Moment ist Espanyol ganz gut drauf, vielleicht geht es ja gleich mit einem Europäischen Wettbewerb los?

Auch wenn ich die Abneigungsbekundigungen der Fans gegenüber Barça nicht dulden kann, so wünsche ich den Blanquiazul doch einfach alles gute. Nur nächstes Mal bitte Leverkusen schlagen.

Der neue Nou Camp

Das neue Stadion von Barça wurde gestern präsentiert, um genau zu sein nicht das neue Stadion, sondern das, was aus dem Nou Camp wird, wenn es einmal fertig umgebaut sein wird, irgendwann in fünf Jahren (laut Plan, ehrlich). Zuständig dafür zeichnet Norman ich bau jetzt mal alle Stadien Foster.

Es war klar, dass es genau so aussehen würde: Prächtiger als alles andere, konstant aber immerhin in Form und vor allem Ort. Bunt. Und überdacht. Für den Katalanen, der schon bei Nieselregen überhastet den Dauerkartensitzplatz räumt… Es war vor allen Dingen klar, dass die Sitzplatzkapazität auf über 100.000 angehoben werden würde. Geplant sind nunmehr 104.000, womit der Nou Camp wieder das einzige Stadion in Europa sein wird, dass so vielen Menschen Platz bietet. Was im übrigen ein rein potenzgetriebenes Vorhaben sein dürfte, denn so viele Culés kommen vermutlich nur vier, fünf Mal pro Jahr (Madrid, Saisonfinale und Champions League gegen Chelsea oder ähnliches) wenn sich erstmal der Ansturm auf das neue Ufo gelegt hat- und das wird er. Der Katalane als Stadiontourist – ich don’t think so. Auswärstfans, die mal gucken kommen ebensowenig. Heutzutage lautet die Frage nach dem gegnerischen Fanblock immer „da oben irgendwo“. Insofern…

Der neue Nou Camp

Ich bin gespannt, aber auf jeden Fall positiv gestimmt. Das alte Nou Camp hat außer seiner schieren Größe und Ehrfurcht, die es einem unweigerlich einflößt, nicht viel zu bieten, würde Uli Hoeneß sicher befinden. Was soll der Quatsch! Mir doch egal, wo Messi spielt. Meinetwegen auch auf Asche, und im Dauerregen.

Das Bild und viele weitere Bilder und Animationen gibt es hier .

La Revolta Permanent

Ich war gestern im Kino, im 3001, denn es sind mal wieder Spanische Kinotage, los Wochos quasi. Gestern habe ich mir La Revolta Permanent angeschaut, eine Dokumentation über zwei Dinge: Den Sänger Lluís Llach sowie die Ausschreitungen Baskischer Arbeiter 1976 in Vitoria.

In einer abwechslungsreichen, teilweise durchaus verwirrenden Art und Weise wird zwischen der Entstehung der Lieder des Katalanischen Volkshelden und den Begebenheiten in Vitoria hin- und hergesprungen. Wer mit den historischen Abläufen nicht vertraut ist, dürfte seine Schwierigkeiten haben, und der Sprachmix (Llach wird fortlaufend auf Katalan interviewt, die Augenzeugen aus Vitoria auf Spanisch, dazu wunderbare weiße, Englische Untertitel auf weißem Grund) tut sein übriges. Aber.

Die Mischung aus Bildern, Gesprächen mit Angehörigen der Opfer, der verschiedenen Sprachen und dieser Musik, dieser theatralischen, ausdrucksstarken Musik von Llach machte mich einfach fertig. Beseelt verließ ich das Kino, und der Hamburger Himmel gab sich große Mühe, meiner Stimmung den passenden Rahmen zu geben:

Kino 3001 in Hamburg, 7.Juli 2007

Anschließend stieg ich auf mein Fahrrad, sah mir alle möglichen neuen Läden in der Wohlwillstraße und der Clemens-Schultz-Straße von außen an, beobachtete fröhliche Leute bei ihrer Privatfeier und traf schließlich auf Massen betrunkener Vollidioten auf dem Heiligen-Geist-Feld, die dort das Ende des Schlagermoves feierten.

Ende des Schlagermoves 2007

Während ich mein Fahrrad durch die Leute hindurch schob, weilte meine Seele im Camp Nou unter 100.000 Menschen, die dort 1985 einem Konzert von Llach beiwohnten und ein atemberaubendes Zeugnis ihrer eigenen revolta permanent ablegten. Man mag die Musik finden wie man will, kein Zwiefel, aber wem dabei nicht das Herz aufgeht, der hat keine Ahnung.
Auf Youtube gibt es diverse Ausschnitte davon. Unter einem findet noch ein kleiner Dialog statt, weil jemand wissen möchte, in welcher Sprache dort gesungen würde:
„Is it Spanish or Portuguese?“ wird gefragt.
„Is Catalan“ lautet die knappe Antwort.

Lluís Llach hat im März dieses Jahres in Verges sein letztes Konzert gegeben. Dieser Tage erscheint der Mitschnitt als dreiteilige CD.


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