Archive for the 'Mein Fußball' Category

HSV-BVB 3:2

Boah, was für ein Stuss ist das, was zu diesem Spiel auf unser aller HSV-Blog steht: Juve-Gefühle? Nun mal langsam.
Was für ein Quatsch, Mancienne eine bärenstarke Leistung zuzuschreiben, Mopo. Wenn mit bärenstark gemeint ist, dass er keinen seiner ansonsten verlässlichen Schnitzer gebracht hat, zumindest keinen, der direkt zu einem Gegentor geführt hat, dann meinetwegen.
Alles in allem hat der HSV glücklich drei Tore gemacht- die man auch erstmal so machen muss. An einem anderen Tag hätte der BVB uns trotzdem zu Recht auseinander nehmen können. Viel zu groß die Lücken, durch die die Dortmunder aus der eigenen Abwehr mitten durch den Mittelkreis ihr Spiel aufbauen konnten, viel zu passiv die meisten Spieler, wenn es darum ging, aus eigenem Antrieb den Ball zu erobern.

Ich hab viel gutes gesehen, trotzdem habe ich mich anschließend fast schon so sehr über die maßlos unnötig euphorische Berichterstattung geärgert, dass es mir einen Teil meiner Freude vermiest hat. Daran sind wir hier schon so oft gescheitert: Ein gutes Spiel: Juchu! Noch eins: Serie! Europapokal! Noch eins: Meisterschaft! Puhuhuu. Ruhig bleiben, Rothosen, ruhig bleiben. Sonst gibt es gegen Gladbach auf die Mütze und gegen 96 eins auf die Fresse, und dann können wir uns unsere 125-Jahrfeier nämlich doch noch alle sonstwo hin stecken.

Abendblatt vom Samstag (!)

Das änderte alles nichts daran, dass ich mich und wir uns alle wie die Honigkuchenpferde gefreut haben am Samstag. Über drei (!) Tore des HSV, über Van der Vaart, über Sylvie, über Adler, darüber dass Son einen Ball, den er sonst auch immer macht und sonst immer in die Füße der Abwehrspieler legt, so gnadenlos ins Netz haut. Darüber, dass Hummels einen schwarzen Tag hatte, und darüber, dass auch noch Weidenfeller Luftlöcher buddelte. Und dass die Sonne schien und einen Regenbogen zauberte, der aus dem Tor vor der Nordtribühne zu wachsen schien. Und darüber, dass wir da waren, als es endlich wieder etwas zu feiern gab.

The Beginning after the End, oder: Kater wegen van der Vaart

Ich habe Gefühlskater wegen van der Vaart. Seit heute vormittag habe ich versucht, alles davon mitzubekommen, was ging: Ticker, Blogs, Radio, Pressekonferenz. Ich hab mich jetzt ganz wund wohlgefühlt, bin ganz erschöpft.

Sowas schönes nochmal mitzuerleben… Endlich, es tut einfach nur gut.

Vielen Dank schon jetzt an alle Beteiligten für diesen Tag, an dem noch nicht mal Fußball gespielt wurde.

Niemand erwartet Gott, aber jeder hat die Hoffnung darauf, dass nun Spaß und Freude am Spiel des HSV zurückkehr, die so lange weg waren.

So fühlte ich mich, als er ging.

Supercup

Kann dann auch wieder weg:

Der Supercup in all seinen nationalen und internationalen Ausprägungen. Will kein Mensch sehen, noch nicht einmal die Siegerehrung. Ich bin wirklich Allesgucker, aber das guck ich nicht. Dient einzig der Briefkopfpflege und Geldverteilung. Sportlich mehr als zweifelhaft und v.a. auf nationaler Ebene vollkommen unnötig. Wird zudem zeitlich zu einem Zeitpunkts ausgespielt, der ihn fast lächerlich macht.

Leider ist Fußball eines der wenigen Güter, die nicht weniger wertvoll werden, wenn ihr Angebot steigt.

Weg damit, bitte.

HSV – FC Nürnberg 0:1

Auf dem Hinweg war dieses Kribbeln wieder da, diese kindliche Vorfreude auf eine neue Saison. Das naive Vertrauen darauf, dass alles besser werden würde. Die Zweifel waren natürlich nicht alle plötzlich weg. Sie versteckten sich kurz, als in der S-Bahn die ersten gleichgesinnten auftauchten und zumindest daher dieses warme Gefühl eines Wir entstand.

HSV-FCN 2012

Ich habe auch angefangen, über Fink nachzudenken, denn ich hatte den Eindruck, der HSV hätte auch nicht gewusst, wie zum Geier sie wohl ein Tor erzielen sollten, selbst wenn der Gegner für eine Minute stillgestanden hätte. Es war schon seltsam: In der Abwehr wurden gar nicht so große Fehler gemacht, nichts überragendes geleistet, aber das war auch nicht unbedingt nötig. Einzig Adler musste einige Male blitzschnell und abgebrüht hinlangen, das war sehenswert. Selbst Mancienne war nicht so übel. Bis er irgendwann anfing, Scheiße zu bauen. Und zwar tüchtig. Er produzierte plötzlich Fehlpässe, dass es einem den Atem verschlug.

Im Mittelfeld hatte man das Gefühl, jeder wollte bloß schnell nichts mehr mit irgendeiner Art Verantwortung zu tun haben. Als ich einmal dachte, der Skjelbred würde ja gar nicht so viele Fehler machen wie in der Vorsaison und halbwegs zufrieden war mit der Art, wie er einige Bälle abgrätschte, fiel mir auf, dass er der offensive Part war. Von ihm sollte das Hamburger Angriffsspiel gesteuert werden. Damit, soviel war schnell klar, war er dermaßen überfordert, dass es mir gar nicht als seine Aufgabe aufgefallen war.

Oder war das die Aufgabe von Sala? Von ihm fiel mir am meisten auf, wie schlecht er war. Er schien nicht nur überfordert mit den ihm übertragenen Aufgaben, er schien auf diese Überforderung auch zunehmend patzig zu reagieren. So als wollte er mit einer schmolligen Spielweise zum Ausdruck bringen, er könne aus irgendeinem Grund auch nichts dafür, dass hier nichts zusammenlief. Ich kenne sowas aus dem Büro. Diese Leute kapitulieren und werden patzig. Schlimm ist das. Schlimm für den Vorgesetzten und schlimm für alle Kollegen. So spielte und verhielt sich Sala. Wie ein überhebliches, patziges Kind. Und das im ersten Saisonspiel. Unfassbar.

Jansen machte seine Sache ein bisschen besser, ihm sah man von allen Feldspielern am ehesten an, dass er was reißen wollte. Dass er weiß, dass er über beschränkte Mittel verfügt, aber dafür umso mehr will. Das bringt bei ihm selten etwas spielentscheidendes, aber immerhin.

Vorne Son und Berg. Gruselig. Als wäre Fußball ein weitgehend körperloser Sport kippten sie bei jeder Art Gegenwehr um, ließen sich Abdrängen wie Fünftklässler auf dem Weg zum Kiosk – und Berg beschwerte sich auch noch die ganze Zeit. Er beschwerte sich glaube ich länger über nicht gegebene Freistöße als er aktiv am Offensivspiel des HSV beteiligt gewesen wäre. Gruselig.

Warum bringt Fink dann Tesche und nicht gleich Beister- hat niemand verstanden? Warum wusste niemand, was er tun sollte im Spiel nach vorne? Werden Jiracek und Badelj die Misstände beheben? Wenigstens die wesentlichsten?

Ich verliere eigentlich nie den Mut, an den HSV zu glauben, aber ich bin jetzt gerade ziemlich mutlos.
Ich weiß, dass irgendwann wieder bessere Zeiten kommen werden, aber momentan fehlt mir fast schon die Fantasie, mir auszumalen, wie der Weg in diese besseren Zeiten eigentlich aussehen könnte.

Tolle Perspektive nach dem ersten Spieltag.
Ich möchte sagen, dass ich mich nicht von irgendeinem negativen Umfeld negativ einstellen lasse. Ich bin seeliger Optimist und leidenschaftlicher Anfeuerer, egal was im Stadionbus an unflätigen Aussagen fällt (und es fallen Aussagen, gleich Reihenweise, die mich fragen lassen, was diese Menschen überhaupt beim HSV wollen – die reden, als wäre das ein unflätiger und nichtsnütziger Mitarbeiter, als hätten sie einen erbrechtlich verbrieften Anspruch auf Erfolg und Unterhaltung, diese Deppen); Ich hatte einfach in der Sommerpause das Spiel gegen Barcelona gesehen und war zum Schluss gekommen, dass spielerisch einfach nichts geht mit den Leuten, die da auf dem Platz standen. Das wurde im Spiel gegen Nürnberg noch einmal eindrücklich bewiesen. Nach dem Spiel wissen wir, dass wirklich alles (fast alles, Adler) besser werden muss.

Wir verputzen unsere Gegner!

Ich.Habe.Keine.Worte.

Wieso erst 538 Aufrufe? Das ist doch ein Must-See zur EM! Besser als jeder Seebrücken-Running-Gag!

Dänen, Meer, Küste, Räucherlachs. Jaaa, das erste und das letzte Gruppenspiel sind immer am wichtigsten, denn da fallen meist die Entscheidungen. Boah. Gedreht das ganze auf dem Innenhof vom NatoNetto-Hauptquartier. Die Stimme! Die Musi! Das Essen! Die Blumenkette! Das ganze! Der reine Wahnsinn.

Cheers, Tiff‘.

Spanien bei der EM: The thrill has gone

Ich weiß jetzt, was es ist.

Seit Beginn der EM in Polukraine frage ich mich, was mich stört am Spiel der Spanier. Wieso finde ich es nicht mehr geil? Wieso finde ich es nicht mehr uneingeschränkt endgeil – so wie noch vor zwei Jahren? Wieso fühlt es sich an wie eine megahübsche Freundin, auf die ich keinen Bock mehr habe, und der ich irgendwie bald mal sagen muss, dass es aus ist? Obwohl sie die immer noch die Gleiche ist, die gleiche Mucke hört wie ich, die hübschesten Klamotten trägt von allen, irre gut aussieht und ganz toll küsst. Warum finde ich es langweilig, den Roten bei ihrem ewigen Tikitaka zuzuschauen? I have the ball, I pass the ball. We have the ball, we pass the ball – jaaaaaaa.

Ich weiß jetzt, was es ist.

Warum sieht es auf einmal angeberisch aus, wenn sie den Ball nicht hergeben – und nicht mehr faszinierend wie zuvor, dass man ihn einfach nicht bekommt? Warum wirkt es besserwisserisch, wenn sie im Fünfer noch drei Mal hin und her passen statt draufzuballern, warum rümpfe ich die Nase, wenn im Mittelkreis Hackentricks den richtigen Mann finden oder Xavi sekundenlang auf dem Ball steht und erst dann passt, wenn auch garantiert eine geiler Pass möglich ist, und warum juble ich nicht mehr angesichts dieser vollkommenen Schönheit und Perfektion des Spiels?

Warum bin ich nicht mehr verliebt?

Ich weiß jetzt, was es ist: Es ist Kontrolle statt Zauber. Es ist Effizienz statt Festival. Es ist eine Sitzung bei der Arbeit statt Party. Es ist Ernst statt Spaß. Es ist Barça ohne Messi, es ist… langweilig.

Ja, und trotzdem habe ich Angst, dass sie Deutschland den Titel vermiesen, dass sie wieder gewinnen und sich die ganze Welt labt an ihrem nicht zu verbessernden Spiel. Trotzdem fürchte ich, dass sie wieder Europe’s Next Top Model werden, und nicht die cool Alte, der neulich in der Kneipe die Teller runtergefallen sind.
Man, ey.

HSV – Werner Brehm 1:§

Ich mag nimmer. Meine persönliche Bilanz gegen die grünweißen aus Bremen ist so schrecklich – ich möchte in Zukunft nur noch im Nachgang informiert werden.

Dabei fing alles so schön an: 1980, sechs Jahre alt, erster Besuch eines Bundesligaspiels. Die Familie mit dem Geißbock im Herzen reist an die Weser und sieht den geliebten FC siegen. 0:5, Tony Woodcock macht vier Buden und wird noch vor Pierre Litbarski der erste Held meiner Kindheit. Werders Abstieg war damit besiegelt, ein glückliches Fußballerleben begann.

HSV – FC Bayern 1:1

Das war doch mal was!

Viel Rauch, viel Spiel

Trotz Eiseskälte wurde mir ganz warm ums Herz in Anbetracht des heutigen Auftritts des HSV gegen die Bayern. Angriffslustig, diszipliniert, hartnäckig, glücklich – so könnte man auch mal gewinnen gegen die Bayern. Ist ja in letzter Zeit eher schlechter ausgegangen für die Rothosen.

Was der HSV gut machte, klappte bei den Bayern irgendwie nicht: Man hat in Anbetracht der Aufstellung immer Schiss inne Büx, aber gestern kam nicht so recht was zu Stande, und das – verdiente – Ausgleichstor war auch mehr erzwungen als toll herausgespielt. Irgendwie hatte man bei RobbenRiberyMüller immer das Gefühl, dass die Handbremse klemmt.  Sott gehabt.

Für Sala freute ich mich natürlich sehr (zumal ich ihn in meiner Kickermannschaft hab!), noch ein bisschen mehr freute ich mich für Drobny, noch ein bisschen mehr für Jarolim (ENDLICH MAL JARO-GESÄNGE), aber am meisten für mich. Das war doch mal was! Endlich mal wieder.

Fast beste Freunde und Ides of March

Günstige Gelegenheiten werden von uns fast immer dazu genutzt, schnell so oft wie möglich ins Kino zu gehen.

In letzter Zeit kamen dabei die zwei o.g. Filme heraus.

Fast beste Freunde ist ja nun mal zu Recht ein Film, den wahrscheinlich jeder gut findet, der ihn sieht. Konsens im besten Sinne.

George Clooney und ich werden indes wohl keine Freunde mehr, was das Filmemachen angeht. Ganz hübsch anzusehen ist es stets, und Ryan Gosling mag ich eh, aber trotzdem: Dem Film fehlte jeglicher Pepp. Er läuft so, und man guckt das auch gerne an, aber wenn er dann plötzlich zu Ende ist, fragt man sich „Das war’s? Da kommt echt nichts mehr?“ Tja.

HSV- BVB 1:45

Geht gut los soweit, das sportliche Jahr.

Nachdem hier in der Mopo und der Bild alle die Winterpause mit „Wir starten eine kleine Serie“- und „Unser Ziel muss immer der Internationale Wettbewerb sein“- Interviews gefüllt haben, auch wenn man zu sich selbst sagte „Platz 13 ist doch ok, vor 96 wäre toll“ wurden wir alle heute auf den Boden der Tatsachen geholt.

Mit Guerrero erzielte der einzige HSVer den EhrenNaunsdochegal-Treffer, der nicht allen Dortmundern komplett unterlegen war. Läufersich, spielerisch, zielstreberisch, teckdentisch. Wahnsinn, was für ein Unterschied.

Debakel an der Elbe

Verlor der HSV irgendwo den Ball, surrten Lewandowski, Kagawa, Schmelzer und Großkreutz aus als gäbs kein Morgen. Und der HSV verlor oft den Ball und konnte sich beim Gegner (und vielleicht noch bei Westermann) bedanken, dass es nicht viel schlimmer ausging. Wann immer der HSV den Ball hatte, und den hatte er oft, war er ratlos. Bloß weg vom Gegner mit der Pille, keine Ahnung, was wir selbst damit anstellen sollen, aber bloß weg vom Geg- ach Mist, jetzt ham die ihn schon wieder geklaut.

Das war nicht schön, und das fünfte Tor war besonders bitter. Immerhin wurde kein Dortmunder überheblich. Denen kann man einfach nur gratulieren zu so viel Talent, Spielwitz und Engagement (und Götze war noch nicht mal dabei). Kann nur besser werden, und muss es auch.


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