Archive for the 'Meine Musik' Category

Arbeitsvorrat im Mediamonkey fast leer

Tja, also das wird niemanden interessieren, außer icke:

Mein Arbeitsvorrat im Mediamonkey ist fast leer. Das heißt, dass ich bald alle Lieder durchgefummelt (kategorisiert, Cover besorgt, bewertet etc.) habe, die auf meiner Festpladde sind. Möglich ist das nur, weil ich vor einigen Wochen mein emusic– Abo ausgesetzt habe, nur wenige Scheiben neu gekauft habe (naja), und eh schon lange gar nichts mehr neben der Spur sauge. Alles drin, alles getagged und hübsch gemacht, keine ungehörten Stapel vom letzten Weihnachtsbasar mehr aufm Tisch, nix.

Das sind gerade jetzt und hier 16.397 Lieder. 1.190 Stunden, elf Minuten und fünfzehn Sekunden lang. Und natürlich nur vom feinsten.

Und das bedeutet, dass ich mich jetzt an meine CD-Sammlung machen kann. Und dann, im nächsten Leben, an meine Plattensammlung. Ich sag Euch Bescheid, wenn ich soweit bin.

The XX – Coexist

Nächster Teil meiner Erungenschaften von Optimal aus München: Das zweite Album von The XX.

Tja, The XX also. 2009 hatte ich ihr erstes Album früh von einer Freundin in die Hand gedrückt bekommen, doch bevor ich es erstmals hören konnte, entwickelte sich der unsägliche Hype um den vermeintlich heißesten Scheiß aus England seit -wahlweise- Menschengedenken, diesem Jahr oder letzter Woche. Also ließ ich das Album erstmal monatelang unbeachtet liegen. Wenns gut ist, wirds auch noch dann gut sein, irgendsowas denke ich mir immer, wenn um etwas so ein schreckliches Bohei gemacht wird.

The XX - CoexistIrgendwann war es dann so weit, und ich war total begeistert. Basic Space und Heart skipped a beat waren definitiv zwei der geilsten Lieder der letzten Zeit und wurden zum Soundtrack eines Urlaubs. Toll.

Seitdem passierte lange nichts, auch nicht schlimm, fand ich, und nun das neue Album. Schwierige Sache bestimmt nach so einem Volltreffer in Ruhe nachzulegen. Und? Es sieht so aus (und hört sich so an) als sei alles gut gegangen, als seien sie wirklich ganz ruhig geblieben und hätten ein Album gemacht, dass genau so toll ist wie die heiße Nummer eins. Spätestens bei Chained, dem zweiten Stück auf dem Album, geht mein Herz auf. Und ich freue mich, dass sie ihrem unverwechselbaren Sound treu geblieben sind und ihn nur um ein, zwei Ideen angereichert haben. So als wollten sie sagen: „Fanden wir damals gut, finden wir immer noch gut. So hören wir uns an, auch in 2012“. Und genau das dachte ich auch.

The XX – Chained

Reduzierte, melancholische Großstadtmusik mit arrogant verhuschtem Gesang in Oberschlaumeierenglisch: Dafür bin ich hier! Das finde ich mein Leben lang schon toll. Kaum jemand hat es bisher so gut geschafft, die Ideale der Musik meiner Jugend ins Heute zu übertragen wie The XX. Merci vielmals.

King Creosote – To Deal with Things

Nächster Teil meiner neuesten Erungenschaften von Optimal aus München:

King Creosote (Kenny Anderson) hat gerade zwei EPs rausgehauen, die es in sich haben. To Deal with Things wartet mit drei Stücken auf, unter ihnen der zwölf Minüter Ankle Shackles, den ich beeindruckend aber nicht am besten finde auf dem kurzen Album.

Besser gefallen mir die beiden beschwingteren Stücke, am besten finde ich What Exactly Have You Done?

King Creosote ist ein wahnsinnig produktiver, begnadeter schottischer Folkmusiker aus Crail, einem Kaff in Fife, einem Landstrich im Südosten von Schottland. St. Andrews und ein paar andere tolle Golfclubs sind da. Fife fiel mir vor ein paar Jahren ins Auge, weil James Yorkston daher kommt und auf Fence Records veröffentlicht und unter anderem mit King Creosote im Fence Collective spielt. Und wie sie veröffentlichen! Der Wahnsinn, was die Jungs raushauen, sie müssen non-stop im Studio sitzen – einer der bedauerlichen Gründe dafür, dass sie so gut wie nie in Deutschland aufkreuzen.

Was das für Musik ist? Schon sehr schottischer Folk, aber vom allerfeinsten, sehr poppig mitunter. What Exactly Have You Done? ist musikalisch unheimlich ausgereift, vielleicht erinnert es mich an Badly Drawn Boy. Oder an Beautiful South. Nur singt halt ganz klar ein Schotte. Und hat ganz klar Spaß dabei. Und ich auch.

Immerhin eine der Fence-Mucker kann man demnächst auf dem Reeperbahnfestival bestaunen: Rozi Plain. Noch ein Grund, dieses Jahr mal wieder rüber zu ziehen.

 

Divine Fits – A Thing Called Divine Fits

Neulich in München gewesen, und endlich war es da mal gut, einfach nur gut.

Das lag sicher auch am Wetter und an der Gegend, in der wir uns bewegten, und an den lustigen Zufällen und Begegnungen, die sich ergaben, das lag aber auch an dem tollen Besuch beim tollen Plattenladen Optimal. Dort fand ich neben den zwei Pflichtverpflichtungen, die ich auf der Liste hatte, gleich drei weitere wunderbare Platten, von deren Existenz noch gar nichts ahnte.

Die will ich nun mal hier der Reihe nach abarbeiten, den Anfang machen Divine Fits.

Auf Spiegel Online ist dazu eigentlich alles gesagt, ich kann mich dem Lob und der Einordnung voll und ganz anschließen. Meine Ergänzungen: Ich finde, dass man einigen Songs recht deutlich anhört, dass der Sänger von Wolf Parade einen Spoon-Song singt oder andersherum, aber ich könnte mir kaum was schöneres vorstellen und finde das überhaupt nicht doof. Es macht halt Wolf Parade etwas rockiger und Spoon etwas poppiger (was ganz in Tradition des letzten Wolf Parade-Albums viel Synthesizer heißt), besser gelaunt. Herausgekommen ist ein zeitgemäßes Rock-Pop-Album, das man wunderbar bei einer Wanderung durch München hören kann. Oder auf der Autobahn oder auf der Zugfahrt durch Spessart und Röhn nach Hause.
Mein Höhepunkt ist das ziemlich hypnotische „The Salton Sea“.

Hat zwar nicht so viel Hitqualität wie „My love is real“, kommt dafür umso geiler auf Kopfhörern im Tunnel.

Ich mag Wolf Parade, ich liebe Spoon, ich mache ziemlich viel, um via Internet musikalisch auf dem Laufenden zu bleiben, und doch passiert so ein schöner Zufall. Mensch München, gar nicht so schlecht!

Michy Reincke – Erzähl mir nicht, dass du das magst

Ich kann es auch nicht richtig erklären. Ein Schuss Echt, eine Prise Erinnerung, im Hintergrund calles.

Ich finde es spitze und summe es jetzt den Rest des Sommers lang.

Danke, Radio: Tony Joe White – Wichita Lineman

And I need you more than want you.

Und ich wusste nie, dass es das gibt. Danke fürs Ausgraben, Byte FM, danke Glen Campbell, danke Oliver Stangl, danke Radio.

Die tollsten Sachen des Jahres

Tollste Neuigkeit in Hamburg überhaupt: quaeng – endlich schreibt jemand über Hamburg. Informativ. Lustig. Schön.

Tollste Fernsehmomente: The Voice, kein Zweifel. Und sonst? Ich, tja, muss mich wiederholen: Unter Verdacht bleibt spitze. Und dann noch dieser Moment bei Cover my song mit Katja Ebstein und Joka. Keine Ahnung, wieso mich das rührt, tut es aber.

Tollste Lieder:

Das Überlied, ich weiß es ganz genau: Lord knows best – Dirty Beaches
Das schönste Lied, und ich weiß nicht recht wieso:  Forever young – Joakim
Das GuteLaunetanzbär- Lied das Jahres:  Lass den Vogel frei – Sirius Mo
Das Gutdasserwiederdaist- Lied des Jahres: Be the One – Moby
Das eigentlich wirklich geilste Lied meines Jahres, das aber das ältere Lied ist, das ich zum Glück endlich entdeckt habe: Nokturn – Freiwillige Selbstkontrolle

Tollstes mediales Gesamtetwas: Die große und großartige Minisite zum Album von Moby, ganze Nächte kann man dort verbringen…

Tollster Moment: „Es ist ein Mädchen. Sie ist kerngesund“.

Norfolk and Western – The Long Goodbye

Wie lange ich hinterher bin mit Musik, Kino und Büchern, war schon mehrfach Thema, wie egal es ist, betone ich gern.
Umso lieber auch, wenn ich gerade eben beim Wäschefalten das erste Mal The Long Goodbye des letztjährigen Albums Dinero Severo von Norfolk and Western gehört haben. Was für ein großartiges Lied. Gleich rauf in die Top 10 des Jahres, die schon länger nichts mehr mit dem Erscheinungsdatum zu tun haben, sondern nur noch mit dem Erweckungsdatum. Oder wie mein Player sagt „Hinzugefügt am“.

Thanks for all the letters that dad had sent you… I read one every night in bed… Was that all you heard from him or are you hiding his long goodbye? I’m strong enough now to know!

Wie wundervoll! Wo hast du all die Jahre den Verzerrer versteckt? Wieso hört das Lied einfach auf, es muss doch weitergehen.

Kann dann auch wieder weg, Teil 1: Vocodersongs

Endlich will ich nun mal eine neue Kategorie eröffnen, und zwar diese.
Unter der Überschrift „Kann dann auch wieder weg“ werde ich in absolut loser Reihenfolge Dinge brandmarken, von denen ich genug habe. Die dann auch wieder weg können. So wie die Black Eyed Peas eben oder mit ihnen gleich die ganze einfallslose, gesichtslose, armselige Musikgattung, die sich daraus einen „Spaß“ macht, die nicht vorhandenen Melodien und/ oder Sangeskünste des Vortragenden mittels Vocoder zu verkleiden und mich entsprechend zu nerven.

Ich dachte eigentlich, dass das nach Cher (jajaja, ich weiß, war gar kein Vocoder) schon genug Welle machte und dann auch zurecht abgeebbt war (meine Güte, das ist schlappe dreizehn Jahre her!). Dann aber vor gut zwei Jahren kamen sie wieder, gleich reihenweise: Disco- und oder Rapstampfer mit Harmonizer/Vocoder, was weiß ich, auf jeden Fall verzerrter Stimme, ein Graus. Da es sie nun schon lange wieder gibt, und diese Unart offenbar nicht von ganz alleine wieder ausstirbt, hier meine Hoffnung, quasi zu Blog gebracht und unehrenhaft als erster Eintrag der Kategorie. Kann dann auch wieder weg.

Klee – Aus lauter Liebe

Es ist mit dem neuen Album von Klee also genau das passiert, was immer nah lag, aber bisher von unsichtbaren Kräften verhindert wurde: Die Musik ist auf die falsche Seite gefallen. Nachdem sie sich jahrelang, Album für Album wie eine Münze drehte und drehte und einem schwindelig wurde zwischen Schlager und St.Etienne, zwischen Herzschmerz und Melancholie, zwischen Kitsch und Hits, zwischen Peter und Gunter Gabriel, Münchener Freiheit und Zweiraumwohnung Blumfeld Rosenstolz Katja Ebstein, Abend- und rosarot hat es nun padauz gemacht.

Musik wie das Cover

Und da liegt es, das neue Album, und grinst dich an. Langweilig. Hochzeitslieder, Liebeslieder, Schnarchlieder. Aus Unsicherheit wird Irritation, aus zärtlicher Verbundenheit wird Abnutzung. Was bis gerade eben noch zum Sterben schön war, nervt nun nur noch. Dort wo vorher Glück stand, hat der Schmerz sich breit gemacht.

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Now playing: Klee – Weine nicht
via FoxyTunes


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